Lage, Fläche, Tiefen, Pflanzen, Tiere
Der Arendsee liegt im Norden von Sachsen-Anhalt in der Region Altmark. Am Süd-Ostufer des Sees befindet sich die gleichnamige Stadt Arendsee, in der auch der Tauchclub ansässig ist.
Der See hat eine Fläche von ca. 5,14 km², auf seiner West-Ost-Ausdehnung misst er ca. 3,3 km und auf der Nord-Süd-Strecke ca. 2 km.
Die tiefste Stelle von ca. 48 m befindet sich im Nord-West-Bereich, aber auch sonst ist der Arendsee im Mittel 28 m tief und gehört zu den tiefsten Seen Norddeutschlands. Außer im Norden, fällt der Grund des Sees schnell ab, größere Tiefen können problemlos vom Ufer aus erreicht werden.
Die Vegetation Unterwasser ist spärlich. Teilweise säumen Schilfgürtel das Ufer, großenteils ist der See von Wald umgeben.
Flussbarsch, Kaulbarsch, Aal, Plötz, Rotfeder, Brachse haben wir selbst gesehen. Hecht und Karpfen sollen hier auch noch heimisch sein. Als Besonderheit sei noch die Kleine Maräne erwähnt, ein sehr köstlicher Speisefisch.
Entstehung
Der Arendsee entstand durch einen Erdfall (Seefall). Unter dem See befindet sich der Dom eines Salzstockes. Die Steinsalzformation wurde im Laufe der Zeit durch Grundwasser gelöst (Ablaugung), es bildeten sich Hohlräume. Durch mehrere Einbrüche des Deckgebirges, zuletzt 1685, entstand der Arendsee in seiner heutigen, ovalen Form.
Sichtweite im Winter
Die Sichtweiten ändern sich vorwiegend mit den Jahreszeiten. Im Winter wird das Wasser an der Oberfläche klarer und im tieferen etwas schlechter, so dass man fasst von einer gleichmäßigen Sicht ausgehen kann. Trotzdem können wir Taucher Sichtweiten von 2 m bis 3 m, teilweise auch besser, erwarten.
Sichtweite im Sommer
Im Sommer ist gut erkennbar, dass der Arendsee nährstoffreich ist. Das Oberflächenwasser ist grün, die Sicht beträgt oft weniger als 1 m. Da heißt es durchtauchen, denn unterhalb der Sprungschicht ist das Wasser mit 4 m bis 8 m Sicht klar aber dunkel – ein Nachttauchgang am Tage. Im Arendsee solltest du generell nicht ohne Lampe tauchen und eine weitere Ersatzlampe mitführen.
Wasserqualität
Bei Untersuchungen des Seewassers wurde ein hoher Gesamtphosphorgehalt (2005: 88 µg/l) nachgewiesen, was wahrscheinlich auf die ungeklärten Abwassereinleitungen vergangener Jahrzehnte (endete in den 1970iger Jahren) zurückzuführen ist. Zudem ist der Arendsee ein beliebter Platz für Zugvögel. Er dient als Rastplatz, aber auch zur Überwinterung für Wildgänse und Wildenten. Der Kot dieser Vögel spickt den Grund des Arendsee. Als Taucher können wir diese Ausscheidungen, selbst bei Tauchgängen vom Ufer aus, sehen. Wie sieht es erst in der Mitte des Sees aus, wo sich die Vögel meist aufhalten?
Nachteilig für die Regenerierung ist außerdem die Tatsache, dass es keine wesentlichen Zu- und Abflüsse gibt. Es wurde eine Wasseraustauschphase von 100 Jahren prognostiziert.
Ich bin der Meinung, mit der heutigen Belastung durch Badegäste, Wassersportler und Vögel, würde der Arendsee wahrscheinlich klarkommen. Die lang andauernde Einleitung ungeklärter Abwässer hingegen ist für jedes Gewässer pures Gift.
Durch mehrere Seesanierungsprojekte wurde in der Vergangenheit versucht, das Problem in den Griff zu bekommen. Ein neues Projekt war im Gespräch: Die Zugabe von Aluminiumsulfatlösung, soll eine chemische Nährstoffausfällung bewirken. Im Seebad Arendsee wird auf großen Schautafeln dargestellt, welche Maßnahmen zur Erhaltung des Sees durchgeführt wurden. Auch das neu angedachte Projekt wird beschrieben.
Letzte Aktualisierung: 23.08.2023