Endlich ist das Video von unserer Tauchtour zum Bergwerk Kleinenbremen fertig. Das Tauchcenter Der Trevpunkt sorgte für eine hervorragende Organisation vor Ort. Wir haben zwei schöne Bergwerk-Tauchgänge in der sogenannten Blauen Lagune mit Strecke und dem Darkroom gemacht.
Einen kleinen Einblick zeigen diese ca. 10 min im Video, eine minimale Auswahl aus über drei Stunden Filmmaterial.
Genaueres könnt ihr in meinem Bericht zu unserer Tour nachlesen.
Im Bergwerk Kleinenbremen
Anfang Februar sind Jürgen und ich zum Bergwerk Kleinenbremen bei Porta Westfalica gefahren. Die untertage schräg abfallenden Abbaufelder sind zum Teil mit Wasser gefüllt. Wir sind in dem klaren Wasser abgetaucht und konnten echtes Höhlengefühl genießen.
Nach der Anmeldung und der Einweisung ging es auch gleich los, umziehen, alles aufrödeln und auf die Grubenbahn verladen. Wir konnten noch ein paar Fotos machen und schon ging die Fahrt mit der Grubenbahn 800 m in den Berg.
Anstrengender Weg zum Anrödelplatz
Von der Endstation mussten wir die Ausrüstung noch ca. 150 m einen Hang und mehrere Treppen hinab zum Bergwerksee tragen. Das Gewässer ist mit Unterwasserscheinwerfern, die von unten zur Wasseroberfläche stahlen, beleuchtet. Dadurch erscheint das klare Wasser blau, namensgebend für die Blaue Lagune.
Dieses Drittel des Abbaufeldes ist als freie Wasseroberfläche zu sehen, die anderen zwei Drittel befinden sich unterm Fels. Das ganze bildet Unterwasser ein Abbaufeld mit ca. 90 m Breite und ca. 60 m Länge. Die Länge setzt sich mit einem riesigen Trockenbereich weiter schräg nach oben, von wo wir gekommen sind, fort. Trockenbereich ist nicht ganz richtig, es herrscht immer eine Luftfeuchtigkeit von 90%. Alles was mit untertage genommen wird, beschlägt sofort.
Die Strecke
Bei unserem ersten Tauchgang sind wir vom Einstieg quer durch das Abbaufeld getaucht, um am unteren Ende durch ein Rollloch in die Strecke zu gelangen. Die Strecke ist einer der Gänge, die sich quer durch das gesamte Bergwerk ziehen. Und das ist sehr weit, es hat eine Ausdehnung von ca. 8 km. Früher ist hier eine Lorenstrecke gewesen. Die Loren wurden durch die Rolllöcher mit dem Abbaumaterial befüllt und zu Tage gefördert. Unterhalb des Abbaufeldes, also knappe 90 m weit, konnten wir durch diese Strecke tauchen. Die Rolllöcher zum Ein-und Austauchen waren frei von Holzeinbauten. Aber zwischendurch gab es noch originale Holzschütten zu entdecken. Die Strecke ist ca. 2,50 m breit und im Mittel ca. 2 m hoch. Sehr interessant und spannend dort entlang zu tauchen. Auch die Geräusche der Blasen unseres Atemgases, machten uns bewusst, dass wir uns in einem Overhead Environment befinden, eine tolle Erfahrung.
Im Anschluss erkundeten wir das geräumige Abbaufeld, welches eine Deckenhöhe von ca. 7 m bis 8 m hat. Das verschaffte den Eindruck in einer gigantischen Kathedrale zu tauchen. Wir riskierten noch einen Blick durch ein Loch in das nebenliegende Abbaufeld. Natürlich taten wir das mit dem Hintergedanken, in diesem so genannten Dark Room, unseren zweiten Tauchgang zu machen. Nach ungefähr einer Stunde sind wir zufrieden, mit einem Lächeln im Gesicht, wieder aufgetaucht.
In unserer Mittagspause gab es gegrillte Würstchen, heiße Getränke und jede Menge zu erzählen. Nachdem wir alles für unseren zweiten Tauchgang abgesprochen hatten, fuhren wir wieder in den Berg ein.

Im Dark Room
Das zweite Abbaufeld ist nur für Höhlentaucher oder mit Führung zu betauchen. Wir sind wieder quer durch das erste Abbaufeld getaucht, dann aber durch das Loch in der Wand, hinein in den Dark Room. Hier sind wir der Leine gefolgt, vorbei an einigen Relikten der Abbauzeit. Sehr interessant, super klares Wasser und noch mehr Höhlengefühl. Wir sahen alte Gemäuer, was wohl damals ein Maschinenraum war. Ein großer Metallhebel war noch an der Wand montiert. Ein Stück weiter lag eine große Umlenkrolle, vielleicht von einer Seilzuganlage. Dahinter sind wir durch zwei engere Bereiche, weiter der Bergwerkdecke und der Leine folgend, nach oben getaucht. Auf dem Rückweg war es geräumiger, hier und da lagen Metall- oder Holzteile und unsere Lampen leuchteten extrem weit. Nach 45 min sind wir wieder an dem Loch angekommen, durch welches wir in das Abbaufeld der Blauen Lagune getaucht sind.
Zwischendurch haben wir immer wieder Fotos und Videos von der Umgebung, uns und den anderen Tauchern gemacht.
Das Bergwerktauchen war schon eine besondere Erfahrung, spannend, sehr interessant und sehr schön. Der Slogan von Trevor, dem Tauchcenter-Inhaber vom Trevpunkt – Es ist dunkel, es ist dreckig, es ist nass, es ist kalt und es ist geil! – hat sich bewahrheitet. Total glücklich über den Verlauf dieser Tauchtour war uns klar, hier wollen wir bald wieder abtauchen.
Weitere Informationen über das Tauchen im Bergwerk Kleinenbremen gibt es auf der Webseite vom Tauchcenter Der Trevpunkt.