
Wir wollten etwas anderes ausprobieren und neue Gewässer erkunden. Deswegen sind wir Mitte August in den Süden von Sachsen-Anhalt gefahren, genauer gesagt in die Region Bitterfeld-Wolfen. Dort entstand das größte künstliche Gewässer Deutschlands – der Große Goitzschesee. Der See ging aus vier ehemaligen Braunkohletagebauen hervor. Die Uferzonen wurden vor der Flutung saniert, dadurch fällt der Grund sehr langläufig und gleichmäßig ab. Die Flutung sollte langsam über ein Einlaufbauwerk erfolgen. Doch mit dem Hochwasser 2002 kam alles anders und die Gruben wurden in kürzester Zeit komplett geflutet. Heute sind in dem See Unterwasserwälder, ehemalige Eisenbahntunnel, die üblichen Wasserpflanzen und Fische der Binnenseen zu finden. Die attraktivsten Tauchplätze sind jedoch nur mit dem Boot zu erreichen. Das Tauchen in der Goitzsche ist nur nach vorheriger Anmeldung bei der Tauchbasis in Mühlbeck möglich. Dort befindet sich auch der einzige genehmigte Einstieg von Land, den auch wir genutzt haben. In über 20 m Tiefe wurde die Sicht etwas besser, reichte aber für unser eigentliches Vorhaben, das Revier mit dem Scooter zu erkunden, nicht aus. Deswegen haben wir uns auf die Suche nach den großen Welsen gemacht und viel Zeit im Flachwasser verbracht, jedoch keine gesehen.

Das alles hatte uns nicht überzeugt. Deswegen sind wir am nächsten Tag zur Förstergrube Sandersdorf gefahren. Dieser See ist auch ein ehemaliger Braunkohletagebau. Der Tauchclub Delitzsch hat hier sein Gelände und ermöglicht anderen Tauchern, als Gast zu tauchen und fast alles vom Tauchclub zu nutzen. Der See hat einen schönen Bewuchs. Wir haben Karpfen, Schleie, Barsche, Plötze und Hechte gesehen. Interessant ist der Uferbereich bis in eine Tiefe von ca. 4 m. Wir haben zwei gemütliche Tauchgänge gemacht. Für diese Art des Tauchens waren wir mit unseren Trockis allerdings total overdressed und es war viel zu warm.

Die Tatsache, dass wir von den vier Tauchgängen, dreimal nur im Flachwasser waren, hat Jürgen zum Begriff Tümpeltour gebracht.
Wir haben zwar zwei neue Gewässer kennengelernt, aber unsere Vorstellung vom Tauchen dort waren komplett andere, als das Erlebte.
Eine preiswerte gute Unterkunft hatten wir in der Pension Keller in Löbnitz, ganz in der Nähe der Goitzsche.