Das Gewässer ist ein künstlicher See im Süden von Sachsen-Anhalt. Es soll sogar der größte künstliche See in Deutschland sein. Entstanden ist der See aus mehreren Tagebauch-Restlöchern. Früher wurde hier Braunkohle abgebaut. Heute sind im See einige Unterwasserwälder zu finden. Genau diese UW-Wälder waren unsere Ziele. Kleinere Überbleibsel aus der Zeit des Tagebaus und der Flutung sind ebenfalls zu entdecken.
Zwei Tauchbasen
sind am See ansässig. Die Anmeldung zum Tauchen ist bei einer der beiden Tauchbasen laut Allgemeinverfügung
des Landkreises Saalekreis vorgeschrieben. Es gibt festgelegte Einstiege von Land. Außerdem bieten beide Tauchbasen Bootsausfahrten an. Vom Boot aus ist das Tauchen auch in anderen freigegebenen Seebereichen möglich. Der Teil nördlich der Halbinsel ist derzeit noch komplett gesperrt.
Tauchzentrum Geiseltal
ist die Tauchbasis auf der Halbinsel im Westen des Sees. Hier bin ich mit Jürgen am Samstag getaucht. Um im großen Unterwasser-Wald zu tauchen, mussten wir uns ins Naturschutzgebiet fahren lassen. Die Tauchbasis hat eine Sondergenehmigung und wir mussten pro Einfahrt und Taucher 7 € extra zahlen.
Dazu kommt die Basisgebühr mit 10 € pro Tag und Taucher. Der Shuttleservice mit einem Transporter von der Basis zu den jeweiligen Einstiegen ist inklusive und notwendig. Die Strecken vom Tauchzentrum auf dem Berg bis hinunter zum Wasser sind sehr lang. Ein weiterer Einstieg befindet sich unterhalb des Campingplatzes, welcher sich gleich neben dem Tauchzentrum, am Hang zum See, Richtung Süden befindet.
Direkt neben dem Tauchzentrum gibt es ausreichend Parkplätze und Rödeltische zum Vor- und Nachbereiten der Ausrüstung. Wasser zum Spülen der Ausrüstung oder Spülbecken gab es hier nicht.
Geöffnet hat die Basis an den Wochenenden. Am sichersten ist es vorher nachzufragen.
Tauchzentrum Geiseltal
Ansprechpartner: Heiko Günzel
Strandallee 1
06249 Mücheln OT Stöbnitz
Telefon: 0152 34013945
Tauchbasis Geiseltalsee
Im Osten des Sees ist eine weitere Tauchbasis. Am Sonntag haben wir uns dort angemeldet. Auch hier wurden wir freundlich begrüßt und vor Ort eingewiesen. Die Basisgebühr beträgt 10 €. Auf dem Gelände der Tauchbasis gibt es mehrere Spülbecken mit frischem Wasser. Für das leibliche Wohl sorgt ein Imbiss. Besonders kann ich die Thüringer Wild-Bratwurst vom Grill aus Privat-Fleischerei empfehlen.
Parkplätze und Rödeltische sind direkt auf dem Gelände der Tauchbasis verteilt. Im Gegensatz zum Tauchzentrum auf der Halbinsel ist hier alles schön grün. Der Fußweg zum Wasser ist nicht weit und führt über den Radrundweg und Kieselsteinstrand.
Die Tauchbasis ist ebenfalls an den Wochenenden geöffnet. Das letzte Stück Anfahrtsweg zur Tauchbasis ist ein Sandweg mit Schranke. Diese kann einfach aufgeschoben werden, um mit dem Auto durchzufahren.
Tauchbasis Geiseltalsee
direkt am Oststrand Geiseltalsee
Ansprechpartner: Mark Debertshäuser
Naundorfer Str.17
06259 Frankleben
info@tauchbasis-geiseltalsee.de
Telefon: 034637 602828
Unsere Tauchgänge
Am Samstag
im großen Unterwasserwald, südlich der Halbinsel, haben uns am meisten beeindruckt. Es sind so viele und gut erhaltene Bäume, ein echter Wald. Die Baumstämme sind teilweise sehr dick und die Kronen entsprechend groß. Auf den Ästen befinden sich Muscheln. Es sieht aus, als ob die Äste Knospen haben oder mit Schneeflocken bedeckt sind. Das Durchtauchen des UW-Waldes hatte etwas von einem Winter-Waldsparziergang. So etwas sieht man so selten, dass wir den zweiten Tauchgang ebenfalls in diesem Wald gemacht haben.
Der Wald beginnt in einer Tiefe von ca. 18 m. Wir sind den Bäumen bis in 38 m Tiefe gefolgt. Am schönsten fand ich es zwischen 25 m und 30 m Tiefe. Die Sicht im Wald betrug ca. 20 m. Alles wirkte sehr mystisch.
Am Sonntag
hat uns Mark die Strecke zum kleinen Unterwasserwald im Osten des Sees erklärt. Diesmal steuerten wir unser Ziel mit den Scootern an. Bei halber Fahrt brauchten wir ca. 30 min bis zum UW-Wald. Wir sind immer an der Vegetationskante im Südosten des Sees entlanggefahren. Die Sicht in 10 m Tiefe war mit 3 m nicht besonders gut. Als wir wiederholt auf mehrere Bäume trafen sind wir nach Westen abgebogen und hatten den Wald tatsächlich gefunden. Leider war die Sicht unterhalb der Sprungschicht auch nicht so gut. Wir folgten den Bäumen bis in 18 m Tiefe. Dieser UW-Wald steht auf einer Unterwasserbergkuppe. Bei besserer Sicht ist dieser Tauchplatz sicherlich sehr interessant und sehenswert. Mark empfahl uns im Winter wiederzukommen.
Eigentlich kann man im Geäst der Bäume und Sträucher auf Welse stoßen. Diesmal haben wir leider keine gesehen. Wir trafen bei unseren vier Tauchgängen dafür auf Plötze, Barsche, Karpfen, Schlei und Hecht.
Unseren zweiten Tauchgang
am Sonntagnachmittag sind wir ohne Scooter im Bereich vor dem Einstieg am Ostufer getaucht. Hier gibt es Ausbildungsplattformen, ein paar Bäume, den Rumpf eines Segelbootes und im Flachwasser üppigen Algenbewuchs. Es gibt ein Einlaufbauwerk und einen aktiven Einlauf, den wir aber verfehlt haben. Ein Plan auf der Tauchbasis gibt Auskunft über die Positionen und Kurse.
Es hat sich gelohnt
im Geiseltalsee zu tauchen. Es war auch eine gute Entscheidung beide Tauchbasen kennenzulernen. Die beiden Tauchbasen unterscheiden sich sehr. Auch die beiden Tauchgebiete im Westen und Osten sind sehr unterschiedlich. Das Briefing auf beiden Basen war super. Es ging sehr freundlich und entspannt zu. Wir hatten ein prima Tauchwochenende mit neuen Taucherlebnissen.