Der tiefe Unterwasserwald im Kreidesee Hemmoor

Wir haben unsere Eindrücke beim Scooter-Tauchgang zum sogenannten „Männerwald“ in einem kurzen Video zusammengefasst. An diesem Tag hatten wir viel Sonne. Daher ist scheinbar in der Tiefe noch viel Licht vorhanden. Zudem ist die Sicht an dieser Stelle, fernab von den viel betauchten Bereichen des Kreidesees, wesentlich besser. Bei trüben Wetter wirken der Wald und die schroffen Steilwände noch viel mystischer. Es sieht also nicht immer so freundlich da unten aus.

In einem ausführlichen Artikel könnt ihr weitere Details von diesen Tauchgängen im Kreidesee nachlesen.

Endlich mal wieder im Kreidesee

Kreidesee

Nach einem halben Jahr sind wir endlich wieder im klaren Wasser der ehemaligen Kreidegrube abgetaucht. Dazu haben wir uns wochentags Mitte April verabredet. Zur Lock-Down-Zeit konnten nur 28 Taucher pro Tag eine Tageskarte online buchen. Noch weniger waren am See zu sehen, geschätzt vielleicht 10 Taucher. Im Wasser sind wir niemanden begegnet. So mögen wir es gerne.

Unser erster Tauchgang

führte uns von Einstieg 2 die Straße hinunter zum Rüttler. Mit den Scootern kamen wir schnell an den Rüttler-Gängen an. Wir betrachteten alles in Ruhe und fuhren in 30 m Tiefe am Rüttler vorbei den Steilhang entlang. Nach einigen Minuten tauchte vor uns eine hohe Säule auf. Das hatten wir hier noch nicht gesehen. Das senkrecht auf dem 30 m-Plateau stehende Rohr, stellt einen Leuchtturm dar. Rohrbögen an der Turmspitze bilden eine Kuppel. Wir sind durch die Bögen getaucht und fuhren schließlich weiter.

Dabei sind wir versehentlich am Wrack der Segelyacht Hemmoor vorbeigefahren. Auf dem Weg zurück in 18 m Tiefe kamen wir nach kurzer Zeit am Wrack an. Jürgen konnte nicht widerstehen und ist in die Kajüte getaucht. Danach sind wir wieder zurück zum Einstieg 2 gefahren. Vorbei ging es an den Autos, dem LKW auf der Brücke und dem Unterwasserwald. Nach knapp 60 min war unser Tauchgang beendet. Die Sicht war für Kreidesee-Verhältnisse etwas eingetrübt. Aber das ist stöhnen auf hohem Niveau, an 5 m oder etwas mehr kommen die meisten anderen Seen zurzeit gar nicht heran.

Wie wir in einem Gespräch erfuhren, steht der Leuchtturm erst 6 Wochen an dem Platz und soll wohl noch eine Beleuchtung bekommen.

Den zweiten Tauchgang

haben wir wieder mit Flossenantrieb durchgeführt. Wir sind vom Einstieg 2 durch den sogenannten Underwater Sky Walk hindurch, den Steilhang hinunter Richtung Einstieg 0 getaucht. Am Hang unterhalb der Steilwand in 30 m Tiefe war die Sicht mit 20 m so, wie wir es oft im Kreidesee erlebt haben. Es gibt sie doch noch, die gute Sicht. Wir sind von unten her die Rührwerkstütze angetaucht und in dieser Tiefe geblieben, um die klare Sicht länger zu genießen. Einige Minuten weiter tauchten wir einen mit Algen bewachsenen Hang hoch zum Förderband. Zurück sind wir entspannt in 12 m Tiefe, entlang an Steilwänden und Hängen, wieder zu unserem Einstieg. Nach 65 min haben wir das 5 °C kühle Wasser wieder verlassen.

Mit Hin- und Rückfahrt war es ein anstrengender Tag, aber mit zwei sehr schönen Tauchgängen.